Alternative Referenzszenarien
Schock für die
Energiewirtschaft Studien sagen nicht die Zukunft voraus, aber sie zeigen realisierbare Möglichkeiten auf. Die Energiewende für Europa ist möglich! Ähnlich wie ein Fahrplan läßt sich eine Studie lesen, die 1997 im Auftrag der Europäischen Kommission erstellt wurde. Es sollte untersucht werden, ob und in welchem Zeitraum und zu welchen Kosten in Europa die Energiewende möglich ist. Energieimporte aus außereuropäischen Ländern sollten außer Betracht bleiben ,es durften nur Techniken in Betracht gezogen werden, die bereits heute auf dem Markt sind und für die südlichen Europäischen Länder wurde eine Anhebung des Lebensstandard auf mitteleuropäische Verhältnisse vorausgesetzt. Endergebnis: Bis zum Jahr 2050 kann 95 % der gesamten benötigten Energie (nicht nur Strom) in Europa aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Der Kilowattstundenpreis würde sich gegenüber heute etwa verdoppeln, doch die Zahl der benötigten Kilowattstunden würde sich halbieren. Das Endergebnis ist in einer übersichtlichen Graphik dargestellt (siehe unten) die sich nach Vergrößerung auf DIN A4 auch als Folienvorlage eignet. Die Studie trägt den Titel: Beteiligt waren folgende Forschungsinstitute: Centre de Recherche sur lenvironment et le Dévelopement (CIRED) Paris, Faculte Polytechnique de Mons (Belgien), Roskilde University (Dänemark), Wuppertal Institut, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (Mannheim). Die vollständige Studie ist beim Physica Verlag Heidelberg erschienen, 268 Seiten, 90,- DM. Eine Kurzfassung - 30 Schreibmaschinenseiten ebenfalls auf Englisch und in ziemlich schlechter Druckqualität - kann als Info 196 gegen Erstattung der Kopierkosten beim SFV angefordert werden. Quelle: Solarenergie Förderverein,
Herzogstraße 6, 52070 Aachen, Tel.: 0241/511616, Fax.: 0241/535786, http://www.sfv.de Alternatives Referenzszenario der Bürgerinitiativen Referenzszenario des Wuppertal Instituts Stand Juli '97 "Referenzszenario" nach Rheinbraun Stand Januar '99 ... Bauernopfer Hambach ? Auszüge vom 2. Oktober 1997 Bezug: Gedankenskizze des Wuppertal Institut zum Thema: Mögliche Alternativen zum Neuaufschluß von Garzweiler II Energiewirtschaftliche und unternehmensspezifische Auswirkungen, vom Juli 1997. Liebe Bärbel, mit Befremden nehmen wir die o.g. Studie zur Kenntnis. Das Projektteam des Wuppertal Instituts hat, um auf Garzweiler II verzichten zu können, folgende Grundannahmen getroffen:
Diese Prämissen sind falsch !. Eine einseitige Reduzierung der Fördermenge ausschließlich in Garzweiler erscheint nicht sinnvoll. Dies läßt schnell den Beigeschmack einer kurzfristigen und medienwirksamen Klientelbefriedigung aufkommen. Zudem werden die klimaschutzpolitischen Ziele der Enquete Kommission nicht berücksichtigt. Dem Tagebau Hambach kommt dabei die Rolle des Bauernopfers für Garzweiler II zu, ohne zu berücksichtigen, daß sich gerade im Hambacher Bereich viele Menschen, die evangelische Kreiskirche Düren, der BUND-NRW und viele Bürgerinitiativen gegen den Umweltfrevel von Rheinbraun/RWE solidarisieren. Auf Basis der Langfristperspektive für die Braunkohlenstromerzeugung des Wuppertal Instituts haben wir ein eigenes Referenzszenario erarbeitet, bei dem keine Bauernopfer gebracht werden müssen. Die alternativen Grundannahmen sehen wie folgt aus:
Die Referenzszenarien des Wuppertal Instituts und der Bürgerinitiativen gegen die Verlegung der A4 liegen als Anlage bei. Gerne würden wir mit Dir in einen konstruktiven Dialog eintreten, um die sich abzeichnende Kirchturmspolitik zu verhindern und eine vetretbare Gesamtlösung für das Rheinische Revier, unter Einbeziehung der Tagebaue Hambach, Inden und Garzweiler zu finden. Die ausschließliche Reduktion des Problems auf Garzweiler II macht keinen Sinn. Auch die NRW-Grünen haben sich im Landtagswahlkampf gegen die Verlegung der Autobahn 4 stark gemacht und mit diesem zentralen Thema im Kreis Düren und im Erftkreis ein sehr gutes Wahlergebnis erreicht. Die NRW-Grünen verdrängen bewußt die Option des RWE, Niederaußem als Gesamtdeutsches Super-Kraftwerk zu betreiben und eben dort keine Blöcke stillzulegen, sondern irgendwo anders. Mit ihrer direkten Zustimmung zu Niederaußem, zu Hambach, zur geplanten A4-Verlegung und der damit verbundenen mittelbaren Zustimmung zum weiteren Raubbau des Tagebaus Hambach manövrieren sich die Grünen in eine argumentative Sackgasse, aus der sie nur schwer wieder heraus kommen. |