zurück zum 2001er Pressearchiv Hambach, Autobahn 4
Am Tagebau Hambach
ist nicht mehr zu rütteln
"Wir haben
alles getan"
Elsdorf. "D'r Zoch kütt, und alle jubeln sie wieder und finden es
toll." Für Michael Broich und Hartmut Bergheim, Fraktion von Bündnis
90/Die Grünen, zeigt sich im Transport der Riesenbagger von Tagebau zu
Tagebau, der morgen beginnt, die Landschaftszerstörung durch RWE
Rheinbraun. Aktionen gegen den Baggertransport sind für die Grünen
jedoch kein Thema.
"Am Tagebau Hambach ist nicht mehr rütteln", sagt Michael
Broich. "Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass wir in den
letzten Jahren politisch und rechtlich alles getan haben, den Tagebau zu
stoppen oder zu begrenzen." Unter anderem wies Broich darauf hin,
dass der Antrag der Grünen, die Tagebaugrenze um 500 Meter zurückzunehmen,
keinen Erfolg gehabt habe. Schuld daran seien die Gesetze und die
politischen Mehrheiten.
Aktionen vor Ort, so Broich weiter, könnten die falsche Hoffnung wecken,
man könne jetzt noch etwas tun. "Wer aber protestieren will, hat natürlich
unsere Unterstützung." Die Grünen bezeichnen die
Rahmenvereinbarung, die 1997 zwischen Rheinbraun und der Gemeinde
geschlossen wurde, als "Todesurteil für die Region". "Wenn
jetzt Leute als Tagebau-Kritiker auftreten, die damals im Rat für die
Vereinbarung gestimmt haben, dann ist das zynisch", so Broich.
Die Grünen sind sich sicher, dass der Braunkohlentagebau ein
Auslaufmodell und in einigen Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Der
Tagebau Hambach werde vor der Autobahn A 4 enden, das sei sicher.
Dass vier Winterlinden für den Baggertransport gefällt worden seien, sei
im Vergleich zum verschwundenen Wald ein "Nichts".
Die Elsdorfer Grünen wollen auch künftig den Tagebau Hambach
"kritisch begleiten". Die Rekultivierung, so Broich,
"werden wir permanent weiterverfolgen und alles tun, um den vom
Tagebau bedrohten Sittarder Hof zu erhalten". In den nächsten Jahren
wolle sich die Fraktion bemühen, alternative Energieformen wie die
Solarenergie in der Gemeinde zu etablieren.
Quelle: Kölnische
Rundschau 03/02/’01
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