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Riesen auf Reisen: 10.000 schauten zu - Die schönsten Bilder

Baggertreff: Volksfest im Pratsch 

Bergheim (an-o). Ein paar matschige Äcker und eine Autobahn als Kulisse, zwei Bagger als Hauptakteure und geschätzte 10.000 Zuschauer. Das nächtliche Gipfeltreffen der beiden Kohle-Kolosse bei Bergheim war eine Mischung aus Volksfest und Theaterinszenierung.

Manche kamen mit dem Bollerwagen voller Bier, ein paar Kilo Frikadellen, Käseschnittchen und Taschenlampen. Andere hatten Wunderkerzen und einen Haufen Kinder dabei, aus deren Mündern alle Augenblicke ein enthusiastisches "Booahh" zu hören war.

Manche kamen aus Glesch direkt nebenan, wie der "Karnelvalsclub Speckmänn", der schon die ganze Woche dem Bagger mit Proviant in flüssiger und fester Form hinterhergereist war. Andere aus Hamburg. Und alle standen im knöcheltiefen Pratsch bei Bergheim und warteten. Darauf, dass sich das 240 Meter lange und 96 Meter hohe "Urviech" aus Stahl in Bewegung setzen würde.

Doch eine richtige Inszenierung steuert langsam auf den Höhepunkt zu. Und so gab es erst einmal eine Show-Einlage von im Vergleich wirklich niedlichen Raupenfahrzeugen, die in einem Affentempo und choreographisch gelungen die Sandbahn über die vierspurige Autobahn für den "Großen" bereiteten. Der stand bedrohlich und harrte der Dinge, während Journalisten und Kamerateams auf ihm herumkletterten, zwischen den meterhohen Kettenfüßen spazieren gingen und ihn aus jeder erdenklichen Perspektive ablichteten.

Absolut dunkel

Dann, gegen Mitternacht, muss vor dem Start des 288 das Stromkabel umgesteckt werden, die vorher beleuchtete Szenerie taucht in absolutes Dunkel, Zuschauer applaudieren und pfeifen wie beim Rock-Konzert.

Und mit einem Getöse, das sich - wenn man dem Film glauben darf - wie das Zerbersten der Titanic anhört, kämpft sich unter Blitzlichtgewitter der Bagger Meter um Meter über die Querung der A61. Die Menschen winken und die einzige Frau im Bagger-Reise-Team, Rheinbraun-Pressereferentin Felicia Sigglow, winkt zurück: "Ich fühl´ mich wie eine Karnevalsprinzessin", sagt die Aachenerin gerührt.

Ein halbes Jahr hat sie das Projekt mitbetreut, "das überhaupt nicht als Spekatkel geplant war". Über das riesige Interesse habe sie sich trotz der vielen organisatorischen Arbeit gefreut, denn "wäre das meine PR-Idee gewesen, dann würde ich mich jetzt selbstständig machen".

Nach 45 Minuten ist dann der "Große" drüben und der immerhin 70 Meter hohe 259er-Bagger, von allen liebevoll nur "der Kleine" genannt, wird in Position gebracht. Er stand den ganzen Abend ein bisschen im Schatten des großen Bruders. Und so sehen nur ein paar ganz Unverfrorene noch, wie er sich in den eiskalten frühen Morgenstunden auf den Weg Richtung Hambach machte.

Andrea Zuleger

Quelle: Aachener Nachrichten Vermischtes 18.2.2001

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