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Partystimmung auf der Autobahn 61: 10 000 bestaunten Riesen-Bagger

Bergheim. Das gibt es eher selten: Mitten auf der Autobahn knallen Sektkorken, die Stimmung ist ausgelassen. Was für 70 Mitarbeiter von RWE-Rheinbraun ein aufwändiges technisches Projekt war, nutzten 10 000 Schaulustige zu einer spontanen Party: den Transport zweier Braunkohle-Schaufelradbagger zu ihren neuen Einsatzorten.

Ein halbes Jahr lang hat die Betreiberfirma das Unternehmen minutiös vorbereitet. Sogar Hochspannungsleitungen mussten in der Nacht zu gestern gekappt werden, damit die beiden Stahl-Giganten die A 61 bei Bergheim überqueren konnten. Nicht ohne Stolz stellte Einsatzleiter Joachim Witzel fest, dass dennoch "im gesamten Rheinland deswegen die Lichter nicht ausgehen mussten". Aber die Stromleitungen waren nur kleine Hindernisse im Vergleich zu dem Aufwand, den die Rheinbraun-Techniker direkt an der Autobahn leisten mussten.

Mit einem Sand-Kies-Gemisch wurden Anfahr-Rampen aufgeschüttet, auf denen die beiden Bagger die Autobahn überquerten - nicht weniger als 5000 Kubikmeter waren nötig, bis alles passte. "Das war alles genau geplant und hat nur wenige Stunden gedauert", so Witzel. Alles in allem war die Autobahn 61 für 14 Stunden gesperrt.

Unterwegs war nicht irgendein Bagger, sondern der größte Schaufelradbagger der Welt. Das 240 Meter lange und 96 Meter hohe Ungetüm (Bagger 288) aus dem Braunkohlentagebau Hambach brauchte rund 45 Minuten für die kurze Strecke über die Bahn. Der "kleinere Bruder" kommt etwas schneller vom Fleck.

Die beiden technischen Ungetüme, die vor zwei Wochen auf ihre rund 20 Kilometer lange Reise gegangen waren, standen zu Beginn der Aktion gegen 22 Uhr bereits startklar neben den Fahrbahnen. Nach der Querung hat der große Bagger etwa ein Drittel seiner Strecke zum Tagebau Garzweiler geschafft.

Karnevalspause gilt auch für die Kolosse aus Stahl Nach der im Rheinland obligaten Karnevalspause wird er laut Witzel in zwei Wochen an seinem neuen Einsatzort eintreffen. Der kleinere Bagger wird bereits in einigen Tagen am Ziel erwartet. Der Riesenbagger 288 kann nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von zehn Metern pro Minute fahren.

Er ist umringt von Aufsichtspersonal, das die Fahrt kontrolliert und dem Fahrer in seiner Kabine per Funk Anweisungen gibt.

Auch das Ruhrgebiet war am Wochenende Schauplatz eines besonderen Trans-ports. Insgesamt 575 Tonnen Gewicht brachte ein Schwertransport auf die Straße, der in der Nacht zu gestern Großbehälter vom Hafen in Dorsten nach Gelsenkirchen brachte. Die vier Transporter mit zusammen 116 Rädern an 18 Achsen waren insgesamt mehr als 200 Meter lang.

Über Brücken ging es nur im Schritttempo und im gebührenden Abstand untereinander. Nach Angaben der Straßenbaubehörde Münster absolvierte der "Lindwurm" seine Passage ohne Zwischenfälle. Das mit 83 Metern längste der vier Fahrzeuge kam mit mehr als sechs Metern Höhe und Breite auf ein Gewicht von 211 Tonnen.

WR-Nachrichtendienste
Quelle: Westfälische Rundschau Vermischtes 18.2.2001

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