Startseite von www.TagebauWeb.de Tagebau Hambach I   Autobahn 4    Bundesstraße 477   950MW Block Niederaußem  Hambacher Forst    Hambach Kohlebahn  Hambacher Leck  Grünes Bauernopfer  Hambach  Leserbriefe  Downloads   Aktuelle_Presse     Aktuelle Termine   Historie  Bilddokumentation   Stichwörter    Unsere Ziele  Umweltlinks 

 

Copyright lt. Quellennachweis Die Redaktion recherchiert nach eigenem Ermessen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit zu erheben, in den genannten Quellen.

zurück zum 2001er Pressearchiv Hambach, Autobahn 4


Aachener Tor: Risse in Bergheims Wahrzeichen
Archäologen untersuchen Fundament - Rheinbraun schließt Senkschäden aus

Von Anja Musick

Bergheim - "Da können sie die Teerschicht der Straße sehen", erklärt Archäologe Dirk Schmitz und zeigt in das etwa ein Meter tiefe Loch am Aachener Tor. Die Fußgängerzone existiert ja erst seit Anfang der 80-er Jahre, davor bahnten sich noch Autos den Weg durch das historische Gemäuer.

Unter der Teerschicht sei "neuzeitlicher Müll" zu entdecken, erläutert der Archäologe: Ziegel, Backsteine, Zementschutt und ein verwaistes Abwasserrohr - nicht besonders spannend für Laien. Doch der Untergrund unter dem Aachener Tor ist es, der die Archäologen und Geologen zur Zeit brennend interessiert.

Denn der möglicherweise nicht besonders stabile Boden unter dem Fundament könnte Schuld an den Rissen sein, die sich an der zur Tankstelle hingewandten Fassadenseite bereits Mitte der 80-er Jahre entwickelt haben. Um den Bestand des Tors zu sichern, müsse man jetzt tätig werden, erläutert der Archäologe.

In den kommenden Tagen wollen die Fachleute deshalb noch tiefer graben. Schmitz glaubt, dass sich unter dem Fundament Reste des Vorgängerbaus befinden. Denn vor dem Gebäude aus dem 14. Jahrhundert habe es dort auch schon einen Wehrturm gegeben. Wahrscheinlich finde man auch noch Pfähle, oder Reste von Pfählen, wie unter dem Kölner Tor, mutmaßt der Archäologe.

Der Untergrund sei nämlich an dieser Stelle sehr sumpfig und morastig gewesen. Früher standen die Gebäude in Bergheim also mal auf Stelzen. "Ganz toll wäre es, wenn wir auch noch Scherben ans Tageslicht beförderten", wünscht sich Schmitz, "denn dann kann man das alles zeitlich viel besser einordnen und beschreiben."

Wie Wolfgang Korsten vom städtischen Bauamt mitteilt, seien die Bodenarbeiten erst der Auftakt. Die Sanierung sei erst viel später geplant, wahrscheinlich gar nicht mehr in diesem Jahr. Zuerst müsse nämlich ein Gutachten angefertigt werden. Das erläuterte die statischen Verhältnisse, den Zustand des Gemäuers und des Bodens. Ein Büro für Statik werte alles nochmals aus, dann werde ein Sanierungskonzept erstellt. Ziel der Aktion sei letztlich, das Aachener Tor auf Dauer zu sichern.

Erst wenn das Konzept fertig sei, wisse man auch, wie viel Geld ausgegeben werden muss. Erst dann könnten Anträge auf Zuschüsse gestellt werden. Die Frage, ob es sich bei den Rissen nicht doch um Bergschäden handeln könnte, beantwortet Korsten so: "Das ist eine mögliche Ursache.

Rheinbraun führt schon seit Jahren Messungen durch, Bergschäden wurden aber immer ausgeschlossen." Das Unternehmen schließt Bergschäden nach wie vor aus. Vielmehr könnte es sich um "Altschäden oder sogar um Konstruktionsfehler handeln", sagte Pressesprecher Guido Steffen.

Quelle: Kölner Stadt Anzeiger 10/01/01

Seitenanfang