zurück zum 2001er Pressearchiv Hambach, Autobahn 4
Wasser-Pipeline Wiebach I ist fast fertig
Die dicksten Gussrohre der Welt
Von Regina Bappert
Bergheim. Fast fertig ist die Wassertransport-Trasse Wiebach II zwischen
Elsdorf-Berrendorf und Bergheim-Kenten. Durch ihre Rohre wird eines Tages das
Sümpfungswasser aus dem Tagebau Hambach zum Erftflutkanal fließen. Das tut es jetzt auch
schon - durch die parallel verlaufende Rohrleitung Wiebach I - allerdings in
vergleichsweise gemächlichem Tempo.
Wiebach II ist eine Druckrohrleitung, durch die im Normalbetrieb 7,5 Kubikmeter Wasser pro
Sekunde strömen können. Dazu wurden auf der 5,5 Kilometer langen Strecke die größten
Gusseisenrohre der Welt verlegt mit einem Innendurchmesser von zwei Metern. Bisher hatten
die Fachleute von RWE Rheinbraun für solche Zwecke ausschließlich Stahlrohre verwendet.
Nun entschieden sie sich für so genannte "duktile" (verformbare) Gussrohre, wie
sie in der Wasserversorgung allgemein üblich sind - allerdings nicht mit diesem riesigen
Durchmesser. Die Rohre stellen wenig Ansprüche an ihre Bettung und halten auch bei
starkem Druck von innen und außen dicht. Sie werden in einer Länge von acht Metern
geliefert und sind innen mit Tonerde-Schmelzelement ausgekleidet. Das macht sie
widerstandsfähig gegen das harte Sümpfungswasser aus dem Tagebau.
Duktile Gussrohre werden nicht verschweisst, sondern nur gesteckt und mit Muffen
verbunden. Eine solche Pipeline ist schnell zu verlegen. Die Bauarbeiten dauerten nur zehn
Monate.
In den nächsten Wochen wird die neue Rohrleitung nahe der Autobahn 61 bei Bergheim-Kenten
mit der alten Wiebachleitung I verbunden. Über sie soll das Wasser in den Erftflutkanal
geleitet werden können. Wiebach II wird aber auch an die neben dem Erftflutkanal
verlaufende Druckrohrnetz von RWE Rheinbraun angeschlossen, das die Braunkohlenkraftwerke
mit Wasser versorgt.
Während der Arbeiten an der Verbindung zwischen Wiebach I und Wiebach II stellen die
Baufachleute den Wassertransport mit Hilfe eines überirdischen Bypasses sicher. Der
kreuzt einen Feldweg, der deswegen vorübergehend gesperrt werden muss. Während der
Bauarbeiten sind auch Verschmutzungen der Kreisstraße 22 nicht auszuschließen. RWE
Rheinbraun bittet dafür um Verständnis.
Quelle: Kölnsche Rundschau 11/01/01
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