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Wasser-Pipeline Wiebach I ist fast fertig
Die dicksten Gussrohre der Welt

Von Regina Bappert

Bergheim. Fast fertig ist die Wassertransport-Trasse Wiebach II zwischen Elsdorf-Berrendorf und Bergheim-Kenten. Durch ihre Rohre wird eines Tages das Sümpfungswasser aus dem Tagebau Hambach zum Erftflutkanal fließen. Das tut es jetzt auch schon - durch die parallel verlaufende Rohrleitung Wiebach I - allerdings in vergleichsweise gemächlichem Tempo.

Wiebach II ist eine Druckrohrleitung, durch die im Normalbetrieb 7,5 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömen können. Dazu wurden auf der 5,5 Kilometer langen Strecke die größten Gusseisenrohre der Welt verlegt mit einem Innendurchmesser von zwei Metern. Bisher hatten die Fachleute von RWE Rheinbraun für solche Zwecke ausschließlich Stahlrohre verwendet.

Nun entschieden sie sich für so genannte "duktile" (verformbare) Gussrohre, wie sie in der Wasserversorgung allgemein üblich sind - allerdings nicht mit diesem riesigen Durchmesser. Die Rohre stellen wenig Ansprüche an ihre Bettung und halten auch bei starkem Druck von innen und außen dicht. Sie werden in einer Länge von acht Metern geliefert und sind innen mit Tonerde-Schmelzelement ausgekleidet. Das macht sie widerstandsfähig gegen das harte Sümpfungswasser aus dem Tagebau.

Duktile Gussrohre werden nicht verschweisst, sondern nur gesteckt und mit Muffen verbunden. Eine solche Pipeline ist schnell zu verlegen. Die Bauarbeiten dauerten nur zehn Monate.

In den nächsten Wochen wird die neue Rohrleitung nahe der Autobahn 61 bei Bergheim-Kenten mit der alten Wiebachleitung I verbunden. Über sie soll das Wasser in den Erftflutkanal geleitet werden können. Wiebach II wird aber auch an die neben dem Erftflutkanal verlaufende Druckrohrnetz von RWE Rheinbraun angeschlossen, das die Braunkohlenkraftwerke mit Wasser versorgt.

Während der Arbeiten an der Verbindung zwischen Wiebach I und Wiebach II stellen die Baufachleute den Wassertransport mit Hilfe eines überirdischen Bypasses sicher. Der kreuzt einen Feldweg, der deswegen vorübergehend gesperrt werden muss. Während der Bauarbeiten sind auch Verschmutzungen der Kreisstraße 22 nicht auszuschließen. RWE Rheinbraun bittet dafür um Verständnis.

Quelle: Kölnsche Rundschau 11/01/’01

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