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Grüne Stars am Börsenhimmel eine Rarität

Nur wenige Öko-Fonds konzentrieren sich auf reine Umwelt-Unternehmen

Frankfurt/Main - Gutes tun und Geld verdienen - dies muss nicht unbedingt ein Widerspruch sein. Ethische Investmentfonds versprechen Anlegern ein gutes Gewissen und teilweise auch beachtliche Renditen. Allerdings verdient nicht jeder Fonds mit der Aufschrift Öko nach Einschätzung von Experten auch den Namen. Noch schwieriger wird es für Investoren, die nicht nur auf ökologische, sondern auch auf soziale und kulturelle Kriterien bei ihrem Investment achten.

Nach einer Marktstudie, die die Messe Berlin vor ihrem Branchentreff "Grünes Geld" in Auftrag gegeben hatte, überschritten die Investments in entsprechende Fonds im November 2000 erstmals die Grenze von drei Milliarden DM. Damit stieg die Anlagesumme binnen eines Jahres um mehr als 200 Prozent. 18 Ökofonds sowie zehn grüne Aktienzertifikate wurden umweltbewussten Anlegern Ende Oktober 2000 angeboten.

Im Schnitt erzielten die Fonds in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres nach Angaben des Ökozentrums Nordrhein-Westfalen einen Wertzuwachs von 24 Prozent. Spitzenreiter war der Focus Umwelttechnologie Fonds von Invesco mit einem satten Plus von 100,58 Prozent. Ökovision von der Ökobank und Activest Lux Ecotec erfreuten die Anleger mit einem Zuwachs von jeweils mehr als 40 Prozent. Ökovision zählt nach Expertenmeinung zu den Fonds mit den strengsten Kriterien. Rüstung, Tierversuche, Atomkraft, Kinderarbeit oder Diskriminierung von Minderheiten sind Ausschlusskriterien.

Die Experten des Verbrauchermagazins "Öko-Test" weisen allerdings darauf hin, dass nicht alle Fonds so strenge Maßstäbe anlegen. Wer Anteile an einem Umweltfonds kaufe, sollte zumindest sicher sein, dass sein Geld weder in Rüstungsgeschäfte oder in die Atomenergiebranche fließe, noch die Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen fördere. Bei einer Analyse von 15 Fonds zeigte sich den Angaben zufolge jedoch, dass bei einem Drittel zumindest eins der drei Kriterien nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wurde.

Selbst wenn die Ausschlusskriterien in Ordnung seien, so dürfte sich doch mancher Anleger wundern über die Zusammensetzung des Portofolios, mahnen die Experten. Weder der Autokonzern VW noch beispielsweise der Erdölriese BP Amoco zählten gemeinhin zu den grünen Stars am Ökohimmel. Die Firmen seien aber in einigen Fonds vertreten mit der Begründung, sie seien besser als die anderen in der Branche.

Anleger, denen die Einhaltung sozialer und kultureller Kriterien besonders am Herzen liegt, können sich bei der Investorengemeinschaft CRIC näher informieren. Deren Gründungsmitglieder sind unter anderem die Thüringische Provinz der Franziskaner, die Diözese Enugu in Nigeria, Oekom research sowie Wissenschaftler.

Die Rating-Agentur Oekom research entwickelte ökologische, soziale und kulturelle Bewertungskriterien und untersuchte bisher rund 170 Unternehmen aus den Branchen Automobil, Banken, Einzelhandel, Nahrungsmittel/Konsum, Medien sowie Öl und Gas. Bei der Internationalen Öl- und Gasindustrie zum Beispiel kamen die Experten zu dem Ergebnis, dass die Umweltprobleme der Branche trotz leichter Verbesserungen nach wie vor hoch seien.AP

Quelle: Welt, Die Lokales 8.1.2001

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