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zurück zum 2001er Pressearchiv Klimaschutz, Energiepolitik 300-Tonnen-Kran hievte Turmsegmente auf die Kreisstraße 8 Viel Wirbel um die Windrad-Teile Hückelhoven (an-o). Zwei jeweils rund 60 Tonnen schwere Turmsegmente für die in Hückelhoven von der Firma Umweltkontor zu errichtenden Windkraftanlagen wurden von der A 46 auf die Kreisstraße 8 gehievt und abgeladen. Das Aufsehen erregende Geschehen vollzog sich allerdings fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Die Schwertransporter kamen nämlich mitten in der Nacht an der Verladestelle an. Für die spektakuläre Präzisionsarbeit war ein 300-Tonnen-Kran im Einsatz, die Autobahn wurde gestern von Mitternacht an ab Hückelhoven-Ost bis Erkelenz komplett gesperrt. In den Verkehrsnachrichten im Rundfunk wurde die Sperrung mit Straßenbauarbeiten begründet. Ohne Polizeieinsatz wiesen lediglich die rot-weißen Schilder und schließlich die Sperrung den Weg Richtung Umleitung. Es war sehr ruhig in dieser kalten Winternacht, nur wenige Autos und Lkw waren unterwegs. Routine-Einsatz Knapp zwei Stunden hatte der in Elmpt von einem deutschen Unternehmen empfangene niederländische Transport für die 34 Kilometer lange Strecke bis Hückelhoven gebraucht. Für den damit beauftragten Fahrer war die Aktion Routine, lediglich einige zu ungeduldige Autofahrer hatten ihn unterwegs geärgert. Schon viel größere Transporte habe er bis Ungarn begleitet, berichtete er, und kramte stolz die Kopien einiger Zeitungsberichte aus dem Handschuhfach. Er schien froh zu sein, mit jemanden reden zu können. Irgendwie merkte man ihm die Einsamkeit an, nachts allein auf der Straße. Weiter verriet er, dass er aus Sicherheitsgründen während der kompletten Abladeaktion dabei sein muss, ohne dass er selber etwas tun kann. "Bin froh, wenn ich da gleich drin lieg!", sagte er mit einem Seitenblick auf den Fond seines Kastenwagens, seiner "guten Stube" samt Bett. Doch bis dahin sollte es noch fast vier Stunden dauern. Vor Ort beanspruchte vor allem das Entsichern und das Wiederbeladen und Sichern der Säulen viel Zeit und konzentrierte Arbeit der sechs Mitarbeiter des Transportunternehmens. Wie Zirkusakrobaten balancierten sie mit den Befestigungsseilen über die Säulen. Neun Millionen Mark Die zwei Anlagen vom Typ ENROM-Wind 1,5 SL mit einem Rotordurchmesser von 77 Metern und einer Nabenhöhe von 100 Metern werden die höchsten im Kreis Heinsberg sein. Das gewisse Extra: Neben der üblichen Leiter wird im Inneren der Türme zum bequemeren Aufstieg auch ein Aufzug eingebaut. Das Investitionsvolumen des Projekts beträgt etwa neun Millionen Mark. Die prognostizierte jährliche Strommenge von rund 6,2 Millionen Kilowattstunden ist ausreichend, um fast 1 800 Familien mit Strom zu versorgen. Bis zum Karnevalswochenende sollen die Windkraftanlagen in den Himmel ragen und komplett aufgebaut sein, die Inbetriebnahme ist für Mitte März geplant. Achim Theile Quelle: Aachener Nachrichten Lokales 14.2.2001 |