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zurück zum 2001er Pressearchiv Klimaschutz, Energiepolitik Mit Flugblatt gegen ,Windradwahnsinn`Sondersitzung des Rates am Freitag gf Erftstadt. Während in der Nachbargemeinde Lommersum (Kreis Euskirchen) die Windkraftgegner einen Teilerfolg feiern, fahren in Erftstadt Befürworter und Gegner immer schwerere Geschütze auf. Für den Bereich Lommersum hat sich nach eingehender Prüfung der Landesbetrieb Straßenbau NW aus Gründen der Sicherheit des Autoverkehrs gegen eine Windkraft-Konzentrationszone entlang der Bundesautobahn ausgesprochen. Zudem sollen in Schleiden zwei Jäger von 20 mal 30 Zentimeter großen "Eisbomben", die sich aus einem Windrad gelöst haben, benahe erschlagen worden sein. Derweil macht in Erftstadt der Naturschutzbund (NABU) erneut deutlich, dass für ihn die planungsrechtliche Seite mit Vorranggebieten für Windkraftanlagen im Flächennutzungsplan eindeutig ist. "Tricksereien werden das Vorhaben höchstens verzögern, aber nicht verhindern, mit erheblichen finanziellen Folgen für die bereits finanziell unter Aufsicht des RP stehende Stadt", warnt Gisela Wartenberg. Bei der Ausweisung der zwei Vorranggebiete würde sowohl der Schutz des bebauten Raums als auch der Landschafts- und Naturschutz bedacht. Der NABU fordert die Stadt auf, für die Zukunft auf erneuerbare Energien zu bauen. Sonne, Wind und Wasser könnten fast die Hälfte aller Haushalte in Erftstadt mit Strom versorgen. "Angesichts der guten Argumente fordert der NABU, dass die Stadt Erftstadt mit dem Bau der Windkraftanlagen an diesen Standorten ihren Beitrag zum Klimabündnis leistet", so Naturschützerin Wartenberg. "Contra", sagt dagegen mit einem gleichnamigen Flugblatt an alle betroffenen Haushalte die Konradsheimer Bürgerinitiative, die inzwischen stadtweit tätig ist. Sie spricht vom "Windradwahnsinn". Mit Steuergeldern teuer subventionierte Windkraftanlagen würden nicht nur das Landschaftsbild verschandeln, sondern für Hunderte von Haus- und Grundbesitzern einige hundertausend Mark Wertverlust bringen. Zudem werde nur vorgegaukelt, dass mit der versprochenen Energiegewinnung 40 Prozent der Haushalte mit Strom versorgt werden könnten. Bündnis 90/Die Grünen wirft die Bürgerinitiative vor, das rechte Augenmaß verloren zu haben. Am kommende Freitag, 2. Februar, 18 Uhr, wird sich der Rat in einer Sondersitzung im Lechenicher Gymnasium mit den Windparks beschäftigen. Wegen der Wichtigkeit des Themas hat zudem Geschäftsführer Michael Schmalen die Fraktion der Christdemokraten an gleicher Stätte für 17 Uhr zu einer Sondersitzung eingeladen. Quelle: Kölnische Rundschau 30/01/01 |