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Zurück zum Pressearchiv Liberalisierung des Strommarktes Düsseldorfer Energieriese will britischen Stromversorger E.ON verhandelt mit Powergen Düsseldorf (AP). Deutschlands zweitgrößter Stromversorger E.ON hat Interesse am britischen Strom- und Gasversorger Powergen. Der Düsseldorfer Energieriese bestätigte am Mittwoch, er führe im Rahmen der Prüfung strategischer Optionen zum Ausbau des Energiegeschäfts erste Gespräche mit dem englischen Unternehmen. Es sei allerdings noch nicht absehbar, ob die Gespräch zu einem positiven Abschluss führen würden. Nur im Fall einer konkreten vertraglichen Vereinbarung werde E.ON weitere Stellungnahmen abgeben. Bereits Anfang Januar hatte eine britische Wirtschaftszeitung berichtet, der Düsseldorfer Energieversorger strebe möglicherweise eine Übernahme des britischen Konkurrenten an. Doch sei Powergen-Chef Ed Wallis gegen einen Zusammenschluss auf kurze Sicht. Eine Übernahme des britischen Unternehmens würde E.ON bei seinem Ziel einer Internationalisierung seiner Aktivitäten im Strom- und Gasbereich ein gutes Stück voranbringen. Powergen versorgt nach eigenen Angaben mehr als acht Millionen Menschen mit Energie. Das Unternehmen ist nicht nur in Großbritannien aktiv, sondern auch in Deutschland, Ungarn, Portugal, Indien, Australien, Indonesien, Thailand und Südkorea. Außerdem übernahm es erst kürzlich für rund 6,5 Milliarden Mark (3,3 Milliarden Euro) den US-Stromversorger LG&E Energy in Kentucky. Powergen sei damit zu einer der führende integrierten Elektrizitäts und GAs-Firmen der Welt geworden, urteilte damals Unternehmenschef Wallis. In Deutschland ist Powergen am mit einem Drittel an dem ostdeutschen Stromversorger MIBRAG beteiligt und hält Anteile am Kraftwerk Schkopau. Geld auch für größere Akquisitionen hätte E.ON nach dem Verkauf zahlreicher Unternehmensteile wohl genug. Allein aus dem in dieser Woche bekannt gegebenen endgültigen Verkauf der 45-prozentigen Beteiligung am viertgrößten deutschen Mobilfunkanbieter VIAG Interkom an die British Telecom werden rund 22,3 Milliarden Mark in die Kassen des Unternehmens fließen. Die Summe setzt sich aus dem Kaufpreis und der Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen von E.ON an die VIAG Interkom zusammen. Quelle: Rheinische Post Politik 17.1.2001 |